Fahrradwegweisung:
Best Practices

Angesichts der Vielzahl und Vielfalt der Mängel in der aktuellen Fahrradwegweisung mag das Statement überraschen, dass mancherorts bereits jetzt vieles in die richtige Richtung läuft und es durchaus vielversprechende und sehr ermutigende Ansätze im Sinne eines professionellen Wegemanagements gibt. Es ist schön zu beobachten, wie Routenführungen weiterentwickelt und Schritte hin zu einer tatsächlich einheitlichen Wegweisung unternommen werden.

Die beiden vorangegangenen Seiten haben gezeigt, dass die Radwegweisung kein triviales Thema ist. Aber auch komplexe Aufgaben lassen sich so strukturieren, dass sie lösbar werden. Diese Zusammenstellung von Best Practices soll Anregungen für verschiedene Teilaspekte geben.

Abbau bzw. Ersatz von Altbeschilderungen

Moderne Radwegweisungen beschränken sich auf jeweils ein einziges Schildersystem. Alle Altwegweiser von Vorläufernetzen oder mit eigenen Schildern ausgewiesenen Themenrouten sollen ausgetauscht oder entfernt werden. Kein leichtes Unterfangen, wie das abgebildete Beispiel zeigt, in dem das Altnetz sowie zwei Themenrouten durch eine einheitliche Beschilderung nach HBR-NW abgelöst wurden, aber trotz umfangreicher Abbaumaßnahmen noch verbreitet Altschilder zu finden sind.


(Bestandsaufnahme zw. August 2016 und Januar 2017)

Bei der Installation des Radverkehrsnetzes wurden – nicht nur im Beispiel – auch Wegweiser übernommen, die den später aufgestellten Vorgaben der HBR-NW nicht genügen und zum Teil bis heute überlebt haben. Andererseits passiert es noch zu häufig, dass bei Neuausschilderungen aus vermeintlicher Sparsamkeit oder Unkenntnis nicht regelkonforme Schilder verwendet werden.
Zu einer vollständigen Bestandsaufnahme gehört also auch die Erfassung der tatsächlich vorhandenen Wegweisertypen, damit in einem ersten Schritt eine unnötige Komplexität der Wegweisung durch den Abbau bzw. Ersatz von Altschildern reduziert werden kann. Die Wegweisung wird dadurch wesentlich klarer und eindeutiger.

Knotendefinition und IDs

Versteht man das Wegweisungskataster als lebende, sich ständig verändernde Arbeitsgrundlage, sollten bereits beim Aufbau des Katasters einige Dinge beherzigt werden, die die spätere Arbeit stark vereinfachen und Veränderungen nachvollziehbar machen.

Eindeutigkeit von Knoten-, Pfosten und Wegweiser-Nummern
Knoten-, Pfosten- und Wegweisernummern müssen eindeutig sein. Durch geeignete organisatorische und technische Maßnahmen wird sichergestellt, dass in dem von einem Kataster abgedeckten Gebiet (sinnvollerweise: Bundesland) die IDs für Knoten, Pfosten und Wegweiser nicht mehrfach vergeben werden und ein Knoten bzw. Pfosten nur eine einzige unveränderliche Knoten/Pfosten-Nummer erhält.

Veränderungen an Knoten, Pfosten und Wegweisern
Bei der Überarbeitungen der Wegweisung an einem Knoten wird darauf geachtet, dass innerhalb eines Nummerierungsschemas die vorhandene Knotennummer beibehalten wird.
Bei Ersatz und Veränderungen an den Pfosten werden die Pfosten-Nummern beibehalten, wenn ein Pfosten am exakt gleichen Standort und mit gleichen Eigenschaften erneuert oder ein vorhandener Pfosten versetzt wird (d. h. sich nur seine Koordinaten verändern). Werden hingegen die Wegweiser unter Aufgabe des alten Pfostens auf einen anderen montiert, erhält der neue Pfosten eine fortlaufende neue Nummer. Alte Nummern werden nicht wiederverwendet.
Analog wird bei Wegweisern verfahren: Beim Ersatz eines beschädigten oder fehlenden Wegweisers durch einen inhaltlich und graphisch gleichen kann die Wegweiser-Nummer beibehalten werden. Ebenso behält ein Wegweiser beim Verschieben auf einen anderen Pfosten seine Nummer. Inhaltlich abweichende Wegweiser erhalten immer neue Wegweiser-Nummern; alte Nummern werden ebenfalls nicht wiederverwendet.

Definition "Knoten"
Alle Pfosten eines Knotens (gleichbedeutend eines Entscheidungspunkts) werden unter einer Knotennummer zusammengefasst. Das betrifft die Pfosten aller Zufahrten zu einer Kreuzung, Einmündung oder einem Kreisverkehr, sowie alle bestätigenden Zwischenwegweiser an den Ausfahrten eines Knotens.
Befindet sich hinter einem Knoten ein neuer Entscheidungspunkt, der z. B. aufgrund einer Wegegabelung mit Zwischenwegweisern beschildert werden soll, wird dieser als eigenständiger Knoten behandelt.
Zwei nahe beieinanderliegende Entscheidungspunkts werden insbesondere dann als getrennte Knoten behandelt, wenn für ein Ziel abweichende Einschübe anzuwenden sind, z. B. weil nur einer der Punkte als Knotenpunkt beschildert ist. Beide Punkte sind somit Enden einer Kante.



Radverkehrsnetz meets Business Intelligence:
Best Practices für die Fahrradwegweisung

(in Vorbereitung)


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